Menschen und Beleuchtung: Phil Gray

Phil Gray - Head of Strategic Sales - Urbis Schréder
Phil Gray
Head of Strategic Sales - Urbis Schréder

Unternehmen werden durch die Menschen definiert, die für sie arbeiten: Seit über einem Jahrhundert steht Schréder dank seiner Mitarbeiter im Bereich Beleuchtungstechnik weltweit an der Spitze. Im Laufe des Jahres 2021 werden wir uns mit den Menschen beschäftigen, die Schréder zu dem machen, was es ist, und ihre Laufbahn, wichtige Projekte und ihre Gedanken zur Entwicklung der Beleuchtungstechnik unter die Lupe nehmen.

Phil Gray ist Head of Strategic Sales bei Urbis Schréder im Vereinigten Königreich. In fast 30 Jahren beim Unternehmen hat er dazu beigetragen, die Art und Weise, wie Großbritanniens Städte beleuchtet werden, neu zu überdenken. Er war in allen Bereichen tätig, von der Neugestaltung Londoner Plätze bis zur Beleuchtung von Wahrzeichen im ganzen Land und darüber hinaus.

Ich hatte nicht vor, bei Schréder zu arbeiten …

Ich leitete ein Unternehmen für Abfallminimierung: Statt einfach nur den Abfall zu entsorgen, halfen wir den Kunden, den entstehenden Abfall zu minimieren und wurden auf der Grundlage der erzielten Einsparungen bezahlt. Ein ähnliches Modell wie heute in der Kreislaufwirtschaft, aber seiner Zeit weit voraus. Das hat mich damals begeistert und fasziniert mich noch heute.
 

Wir bieten eine Lösung, kein Produkt …

Wir sind in der Lage, Metallarbeiten individuell anzupassen. Das ist ein entscheidender Punkt, denn man bietet dem Kunden eine ganzheitliche Lösung.

Warum sollte jemand, der viel Geld für ein Designprojekt ausgibt, einfach etwas akzeptieren, das schon anderswo gemacht wurde? Der Kunde will seinen Stempel auf dem Ergebnis.

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Durch Neugestaltung von Metallarbeiten, indem man neue Formen und Ideen einbringt, kann man sie in etwas verwandeln, das wirklich in die jeweilige Umgebung passt.

Beleuchtung kann einen Bereich verwandeln …

In LB Southwark wurden Künstler wie Zandra Rhodes und Antony Gormley beauftragt, den Bezirk zu regenerieren: Es wurden Masten mit abgerundeten Auslegern entwickelt, Strukturen, die an Blumen erinnern, in Peckham und Dulwich gibt es interessante Installationen. 
An der King Street in Hammersmith sollten wir dafür sorgen, dass der Abstand zwischen den Lichtmasten einheitlich wirkt, obwohl die Fahrbahnbreite nicht einheitlich ist. Es war auch eine große logistische Herausforderung, die Masten in den Boden zu bekommen, weil so viele Leitungen entlang der Straße verlaufen. Letzten Endes war das Ergebnis atemberaubend. Lyric Square in Hammersmith ist ein weiteres aufregendes, innovatives Beispiel einer Installation, auf die ich persönlich stolz bin.

The bespoke urban lighting for Lyric Square in London is one of Phil's favourite projects


Nicht unbedingt das dekorativste Projekt ragt heraus …

Wir haben Bezirke umgestaltet, die bei Dunkelheit niemand nutzen wollte. 

Mit der richtigen Beleuchtung kann man die Nutzung des Raumes völlig verändern. Es geht darum, eine Lösung zu bieten, die den Anforderungen der Menschen gerecht wird und ihre Umgebung aufwertet.

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Meine Rolle hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt …

Ich wurde Regionalmanager, während meine Familie wuchs, bevor ich eine nationale Rolle übernahm. Es ist eine schöne Tätigkeit. Man muss zwar verdammt hart arbeiten, andererseits gibt es ein hohes Maß an Flexibilität und Vielseitigkeit. Vieles muss nachts erledigt werden, weil man sehen muss, wie das Ganze im Dunkeln wirkt. Man ist also abends um 11 Uhr unterwegs, um zu tun, was gerade anfällt - aber man hat die Möglichkeit, einzuschätzen, wie das Projekt aussehen wird und alle notwendigen Anpassungen vorzunehmen. 
 

... und die Branche ebenso.

Die Kundschaft, das Publikum hat sich verändert. Wo früher die Lichttechniker das Sagen hatten, geht es heute mehr um eine Partnerschaft zwischen den Planern aus den Beratungsfirmen, den unabhängigen Lichtdesignern, die mit den Lichttechnikern zusammenarbeiten. Jeder hat heute wesentlich mehr beizutragen und alle müssen unbedingt mit einbezogen werden. Auch lokale Naturschutzverbände können großen Einfluss haben. Und die Technologie hat sich enorm verändert: Von Niederdruck-Natrium- über Hochdruck-Natrium-Lampen sind wir heute bei der LED-Technologie angelangt: Ließe man das alles untätig über sich ergehen, wäre man aus dem Geschäft.
 

Der nächste Schritt wird Beleuchtung als digitale Plattform sein …

Um die Führung zu behalten, müssen wir innovativ sein und der Ort des Geschehens ist inzwischen der Bereich digitale Dienste. Viele Bezirke wurden bereits mit LED-Technik modernisiert. Energieeinsparungen dieses Ausmaßes erzielt man nicht ein zweites Mal, wo sind also noch Verbesserungen möglich? Es geht darum, eine vernetzte Lösung einzubeziehen. Wie können wir eine Management-Plattform wie Schréder EXEDRA für einen Kunden ins Spiel bringen, um etwas anderes mit diesem System zu machen? Dinge, die über Beleuchtung hinausgehen.
 

Man muss mit den Kunden reden, um zu erfahren, was sie wirklich wollen …

und in der Lage sein, ihnen eine geeignete Lösung anzubieten. Wollen sie Energie sparen, wollen sie Daten sammeln, um den Menschen bestimmte Dienste zu bieten, wollen sie die Passantenfrequenz messen? Man muss die Amortisation verändern. Zum Beispiel ist die Luftverschmutzung in London ein Riesenproblem. Wenn man über Verschmutzungssensoren verfügt, könnte man doch eine SHUFFLE als Indikator mit einem roten und einem grünen Ring nutzen, um den relativen Luftverschmutzungsgrad anzuzeigen.
 

Am stolzesten bin ich auf …

unsere Reaktion auf Corona: Sicherheit stand an erster Stelle, und wie das Unternehmen reagiert hat, war meiner Meinung nach beispielhaft. Es gab einen ständigen Dialog, um sicherzustellen, dass es allen in Bezug auf die körperliche und mentale Gesundheit gut geht, und um den aktuellen Stand zu kommunizieren. Wir haben die Fertigungsbetriebe geschlossen, um zu gewährleisten, dass sie Corona-sicher sind, und im Homeoffice wurden wir hervorragend unterstützt.
 

Ein Bonus-Fakt: Ich habe den Namen Axia erfunden …

Wir haben diese Leuchte speziell für den UK-Markt entwickelt und hergestellt und in enormer Stückzahl verkauft. Die Namen aller anderen Produkte endeten auf „O“ und wir wollten eine Veränderung, also habe ich das Wörterbuch gewälzt und nachgedacht! Das ist typisch für das Unternehmen: Um die Namensfindung und Markteinführung haben wir uns selbst gekümmert.