Unterführung unter dem Bahnhof Lyon-Perrache

Eigens entwickelte Leuchten machen die Unterführung zu einem hochwertigen Raum, der den Nutzern mehr Komfort bietet

Lyon, die drittgrößte Stadt Frankreichs, ist bekannt für ihre Gastronomie, ihre versteckten Gassen und die weithin bekannte Fête des Lumières, das Lichterfest, das die Stadt jedes Jahr im Dezember vier Tage lang auf spektakuläre Weise erstrahlen lässt.

Das Stadtviertel Perrache im Herzen der innerstädtischen Halbinsel ist für seinen historischen Bahnhof bekannt. Lyon-Perrache ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt für die Menschen der Region, der die Metropole an viele Städte im In- und Ausland anbindet. Der Bahnhof liegt strategisch günstig in der Mitte zwischen dem Norden und dem Süden der Stadt und wurde einst auf einem sechs Meter hohen Damm errichtet. In jüngster Zeit wurden Umbaumaßnahmen durchgeführt, um die Zugänglichkeit zu verbessern. 

Im Rahmen des Projekts wurde unter dem Bahnhof eine gewölbte Unterführung für Fußgänger und Radfahrer eröffnet. Sie verbindet den Place des Archives mit dem Place Carnot und bietet so einen Zugangsweg zum Süden der Stadt. Der früher für den Autoverkehr genutzte Tunnel wurde so umgebaut, dass er jetzt über einen zweispurigen, vier Meter breiten Radweg verfügt. 
Der Lichtdesigner Marc Aurel vom Planungsbüro Aurel Design Urbain erhielt vom Stadtplanungsbüro Atelier Ruelle den Auftrag, ein Beleuchtungskonzept für die Unterführung zu entwickeln. 
 

Menschen und Plätze verbinden 

Marc Aurel war sich der Tatsache bewusst, dass eine Unterführung auf manche Nutzer bedrohlich wirken kann. Deshalb war es ihm sehr wichtig, einen Raum zu schaffen, der der Bevölkerung und den Besuchern der Stadt das Gefühl von Sicherheit, Komfort und Wohlbefinden bietet. Seine Idee war es, mithilfe der Beleuchtung „einen luxuriösen, hochwertigen Raum zu schaffen“. 

69002
Lyon
Frankreich

Kunde

Stadtverwaltung Lyon

Partner

Installationsunternehmen: CITEOS
Lichtdesign: Aurel Urbain Design
Generalunternehmer: Atelier Ruelle
Fotograf: Jean-Baptiste Guerlesquin

Ich ließ mich von großen Kronleuchtern inspirieren, wie sie in Schlosssälen hängen.

Marc Aurel
Lichtdesigner und Gründer von Aurel Design Urbain

Schréder SIGNATURE stellte sich der Herausforderung, diese Vision zu verwirklichen. Das Team entwickelte großformatige Leuchten, die auf Masten montiert oder an der Gewölbedecke aufgehängt werden können. 
 

Eine Herausforderung in vielerlei Hinsicht 

Bei der Gestaltung städtischer Räume für den Menschen muss man über die rein praktischen Aspekte hinausgehen. Die Leuchten schaffen in der Passage nicht nur Sicherheit. Sie sorgen auch für eine einladende Atmosphäre. Diese Doppelfunktion der Beleuchtung wurde durch die Nutzung von zwei Komponenten erzielt: 

  • Die mittig angeordnete, nach unten gerichtete Lichtquelle beleuchtet die Innenfläche des Leuchtenschirms. Sie sorgt für die nötige Gleichmäßigkeit und leitet die Passanten. 
  • LEDs im oberen Außenring beleuchten die Außenfläche des Leuchtenschirms und schaffen Lichteffekte, deren Intensität verändert werden kann. 

Die Hängeleuchten in der Unterführung sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente, denn sie erzeugen kleine Lichteffekte am Boden. 
 

Maximale Wirkung für maximale Benutzerfreundlichkeit

Um die von Marc Aurel angestrebte Lichtatmosphäre zu erreichen, sollte eine große Anzahl von Leuchten in der Mitte des Durchgangs installiert werden, wobei sich die Leuchten immer mehr verteilen, je weiter man sich zu den Eingängen hinbewegt. Um den Kronleuchtereffekt zu verstärken, sollten drei verschiedene Größen von Leuchten in unterschiedlichen Höhen installiert werden. Diese Anordnung würde die gewölbte Decke beleben und den Eindruck verringern, durch einen Tunnel zu gehen. 

Die Lampenschirme sind in verschiedenen Farben gehalten, z. B. in irisierendem Grün oder Bronze, die in öffentlichen Räumen selten verwendet werden, um die Eleganz zu unterstreichen und das Erlebnis der Fahrgäste zu verbessern.
 

Eine Herausforderung in vielerlei Hinsicht 

Da Leuchten in drei verschiedenen Größen mit einem Durchmesser von 700 bis 1000 mm benötigt wurden, lag es auf der Hand, dass dies in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung darstellen würde, und zwar in bautechnischer, beleuchtungstechnischer und photometrischer Hinsicht. 

Es waren robuste, hochwertige Materialien gefragt. Das Gehäuse besteht aus Aluminium in drei Schichten. Es zeichnet sich durch seine edle Anmutung und die hochwertigen Oberflächen aus. Im Gehäuse befinden sich zwei Schutzabdeckungen aus Polycarbonat. Sehr wichtig ist, dass das Polycarbonat glatt bleibt und sich nicht durch Vibrationen und Temperaturschwankungen verformt, da die Abdeckungen über einen langen Zeitraum eine gleichmäßige Beleuchtung mit konstanter Farbtemperatur und Effizienz gewährleisten müssen. Unsere Teams entwickelten eine Leuchte, die allen Projektanforderungen gerecht wurde. 

Da die Wartung an diesem Standort eine weitere Herausforderung darstellt, gestalteten wir die Leuchte so, dass die Optikeinheit problemlos entfernt werden kann und somit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft entspricht. Darüber hinaus haben wir auch Optik-Austauschsätze entwickelt, die sich mühelos einbauen lassen. Dies spart Zeit und Geld, ohne beim Design Abstriche machen zu müssen.  
 

Rhythmische Beleuchtung

Fünf verschiedene Beleuchtungsszenarien unterstreichen das Ambiente der Unterführung bei Tag und Nacht. Mit jedem Szenarienwechsel schaffen Intensität und Richtung der Beleuchtung beim Erleben des Raumes eine neue Perspektive. 
Dank der Sanierung wurde der Passage neues Leben eingehaucht. Es entstand ein einladender öffentlicher Raum mit einer starken visuellen Identität. Die Unterführung bietet den Passanten bessere Zugangsmöglichkeiten und fördert sie in ihrer Aktiven Mobilität.